Das Lächeln der Corona Lisa

27.11.20

Es passt zu diesem merkwürdigen Jahr, dass ich dem Blatt der Blätter nicht im Freien begegnet bin, zum Beispiel im Mäckingerbachtal, wo ich normalerweise an diesem Wochenende Schatullen verkaufen würde, sondern im Internet. Wieder mal war es Peter Glaser, der wie schon so viele andere Merkwürdigkeiten auch diese im Netz gefunden hat, sie »Herbstin« nannte und uns dann schenkte. Uns, seinen Facebookfreunden. Er hat da, vermutlich weil er schon so lange dabei ist, irgendwie ein Händchen. Wo andere achtlos ihr Innenleben im Ozean der Meinungen verklappen, da warten erfahrene Fischer wie er einfach, bis sich in den Maschen ihres Netzes ein Kleinod verfängt.

Nach Jubeln ist gerade keinem zumute. Es wird ein Weihnachtsfest ohne Pauken und Trompeten, ohne Chöre und Posaunen. Und wenn schon! Wer an die Frohe Botschaft glaubt, kann das auch im Stillen tun. Und die Mauern der Welt sind auch ohne unseren Lärm schon rissig genug. Aber warum sich nicht an einem Lächeln erfreuen? Erst recht, wenn es sich kaum lesen lässt. Lockt es? Spottet es? Zeigt es Nachsicht? Sieht es ein offenes Geheimnis, etwas ganz Naheliegendes, das uns, den Angelächelten, im Eifer entgeht? Weiß es, was wir wissen sollten? Kennt es vielleicht ein Glühweinrezept, das uns mit dem Verbot von Orgien und Weihnachtsmärkten versöhnen könnte? Apropos! Trotz allem. Mehr denn je. Same procedure as every year – Vorhang auf…

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